Zwei Küchen – voller Überblick
Blum Inspirations: Eva, du hast deine Studioküche und deine private Küche kürzlich komplett neu eingerichtet. Eines dazu gleich vorweg: In Österreich ist es sehr unüblich, zwei Küchen zu haben. Wieso ist das bei dir so?
Eva Fischer: Ich weiß, das klingt für manche wie purer Luxus, aber meine zweite Küche – die Studioküche – ist für mich in erster Linie ein Arbeitsplatz. Als Fotografin ist mir ein abgegrenzter Bereich, in dem ich die Speisen für meine Fotos zubereiten und in Szene setzen kann, sehr wichtig. Das ist ein wenig damit zu vergleichen, wie wenn sich jemand ein Büro fürs Home-Office zuhause einrichtet. Es ist für mich eine klare Abgrenzung meines Privatlebens von meinem Beruf.
Evas Privatküche ...
... und ihre Studioküche
Blum Inspirations: Aber Küche ist doch Küche, oder?
Eva Fischer: Interessanterweise nicht. In meiner Studioküche arbeite ich ganz anders, als ich privat koche. Hier geht es darum, schnell und effizient an ein Ziel zu kommen. Und es kommen andere Geräte und Zutaten zum Einsatz.
In meiner privaten Küche geht es hingegen mehr um ein entspanntes Kochen. Hier kann ich mit Muse für meine Freunde, meine Familie und mich Speisen zubereiten. Auch mein Partner schwingt hier immer wieder begeistert den Kochlöffel und die Küche musste auch für ihn gut passen.
Die unterschiedlichen Ansprüche finden sich auch in der Küchenaufteilung und im Design wieder.
Blum Inspirations: Apropos Design – wie wichtig war dir als Foodstylistin das Aussehen deiner Küchen?
Eva Fischer: Sehr wichtig. Ich bin ein ästhetischer Mensch und habe eine Leidenschaft für Interior Design. Das habe ich natürlich auch in meinen Küchen ausgelebt, die ich gemeinsam mit der Innenarchitektin Anna Wieser und Armellini Design entworfen habe. Weil ich aber ganz unterschiedliche Ansprüche an meine beiden Küchen habe, gibt es zwei Konzepte:
Privat ist die Kücheninsel das klare Zentrum. Optisch haben wir hier einen kleinen Kniff eingebaut: Auf der Wohnzimmerseite ist sie farblich ruhig gehalten, von der anderen Seite haben wir Rot als Eyecatcher eingesetzt, damit die Küche beim Hereinkommen gleich die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Das Farbkonzept in der Studioküche ist hingegen ganz anders. Hier haben wir beruhigendes Lindgrün und eine Mischung aus matten und glänzenden weißen Fliesen. Generell haben wir hier den Ansatz verfolgt, dass die Küche auch als Hintergrund für meine Fotos zum Beispiel für Instagram herhalten können muss. Wir setzten also auf helle Möbel, eine schlichte Arbeitsplatte und natürliches Tageslicht. So stechen die zubereiteten Gerichte auf den Fotos sehr gut hervor.
Blum Inspirations: Es klingt gar nicht so einfach, zwei Küchen unter einen Hut zu bringen. Wie kannst du hier Ordnung halten?
Eva Fischer: An sich sind meine Küchen beide voll ausgestattet. Gewisse Dinge, wie teure Geräte, habe ich aber natürlich nur einmal. Die habe ich aufgeteilt, je nachdem wo sie mehr gebraucht werden. Dass ich den Überblick behalte, hat dabei auch ein wenig mit Farben zu tun: Bei der roten Küchenmaschine weiß ich natürlich sofort, dass sie zur roten Privatküche gehört.
Innerhalb der Küchen ist alles logisch eingeräumt: Gewürze in der Nähe des Herds und Besteck beim Geschirrspüler zum Beispiel. In Schubladen setze ich auf praktische Inneneinteilungen, damit hier kein Chaos entsteht. Generell hilft es, dass wir jetzt – im Gegensatz zu früher – beim Einräumen die Kochabläufe immer im Hinterkopf behalten haben.
Tipps und Tricks zur effizienten Küchenplanung:
Blum Inspirations: War das in deinen bisherigen Küchen nicht der Fall?
Eva Fischer: Es war leider nicht immer möglich, weil mir einfach der Platz gefehlt hat. Die Schränke waren nicht durchdacht und unübersichtlich und was ich nicht untergebracht habe, stand dann auf der Arbeitsfläche oder außerhalb der Küche und nahm mir Platz weg. So schön geordnet wie jetzt geht alles viel schneller, weil ich alles sofort finde. So macht das Kochen gleich viel mehr Spaß!
Auch dass die Küchen früher in zwei verschiedenen Gebäuden waren, hat alles zusätzlich erschwert. Jetzt muss ich nur einen Raum weiter gehen, sollte ich etwas aus der jeweils anderen Küche brauchen. Das kommt etwa für Requisiten für meine Shootings vor. Ich habe zum Beispiel eine schöne Sammlung handgetöpferter Keramik, die ich in meiner privaten Küche in einem eigenen Regal in Szene gesetzt habe, die dann manchmal auch eine Rolle in meinen Bildern spielen darf.
Blum Inspirations: Was sind deine persönlichen Highlights in deinen Küchen?
Eva Fischer: Meine Gewürzschubladen sind natürlich ganz großartig, viel besser im Vergleich zu vorher. Ich habe in beiden Küchen jeweils einen Gewürzhalter von Blum, damit ist jetzt alles ordentlich und übersichtlich verstaut. Es macht richtig was her. Ich zeige die Lade auch immer stolz her, wenn ich meinen Freunden die neue Küche zeige. Ich mag auch den Messerhalter sehr, so ist alles sicher verstaut und trotzdem gleich zur Hand. Und mein Folienschneider ist natürlich auch ein echter Game-Changer. In der Studioküche habe ich mich außerdem richtig in unseren Flaschenauszug verliebt. Hier habe ich sogar zwei im Einsatz: einen für Essig und Öle und einen für die Weinflaschen und Getränke, die ich oft für meine Shootings benötige.
Blum Inspirations: Bevor du deine Küchen eingerichtet hast, hast du eine "Küchenprobefahrt" im Blum Schauraum in Dornbirn gemacht. Wie waren deine Erfahrungen?
Eva Fischer: Mein Schauraumbesuch war sehr spannend, weil dort wirklich aufgezeigt wurde, wie praktisch eine Küche sein kann. Ich glaube die meisten haben bei der Küchenplanung in erster Linie das Aussehen im Kopf, weniger, wo was hin gehört. Dabei sollte der praktische Nutzen einer Küche immer eine Rolle spielen.
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Über Eva Fischer
Eva Fischer ist eine österreichische Kochbuchautorin sowie Expertin für Food-Styling und Food-Fotografie. Sie betreibt den Blog "foodtastic" auf dem sie sich auf gesunde und glutenfreie Rezepte spezialisiert hat, bei denen der Genuss nicht zu kurz kommt. In ihrem aktuellsten Kochbuch setzte sie sich auf kreative Weise mit der traditionellen Vorarlberger Küche auseinander. Eva wohnt gemeinsam mit ihrem Partner und ihren Eltern in einem Mehrgenerationen-Haus in Dornbirn, in dem sie sich neben ihrer privaten Küche auch eine eigene Studioküche eingerichtet hat.
Evas Blog und Website
Ausflug in die Vorarlberger Küche
Wer nun Hunger auf mehr bekommen hat, für den hat Eva noch ein klassisches Rezept aus der Vorarlberger Küche vorbereitet: Bierakratzat. Der Bierakratzat ist das fruchtigere, regionale Gegenstück zum "Kaiserschmarren" aus der Wienerküche und als Nachspeise oder süße Hauptspeise vor allem für Naschkatzen zu empfehlen. Noch mehr Rezepte dieser Art gibt es in Evas Kochbuch "Vorarlberger Küche".
Das Interview im Überblick:
Eva Fischer verfügt über eine private Küche und eine Studioküche als quasi "Home-Office".
Die unterschiedlichen Ansprüche finden sich in der Küchenaufteilung und im Design wieder.
Arbeitsabläufe werden in jeder Küche berücksichtigt: Alles findet sich dort, wo es gebraucht wird.
In Schubladen entsteht durch praktische Inneneinteilungen kein Chaos.
Helferlein wie Gewürzhalter und Folienschneider erleichtern Arbeitsabläufe.
Ein eigener Flaschenauszug bringt schnellen Zugriff auf Öle und Essig.